Allgemein
Das Zusammenspiel der Teilnehmer:innen einer Gruppe wird nicht nur von
unterschiedlichen Rollen innerhalb der Gruppe, sondern auch von sogenannten
Gruppenphasen bestimmt. Wenn du schon einmal Teilnehmer:innen einer Kinderoder
Jugendgruppe warst, konntest du sicher schon beobachten, dass die Stimmung
unter den Teilnehmer:innen sich mit dem Zeitraum, für den die Gruppe bereits
bestand, veränderte.
Als Leiter:in hast Du Dich sicher gefragt, warum deine Teilnehmer:innen zuerst
ausschließlich Wettkampfspiele machen möchten und nach einer Weile am liebsten
Kekse essen und Musik hören wollen. Das liegt an den verschiedenen
Gruppenphasen, die jede Gruppe erlebt. Eine Einteilung dieser Gruppenphasen hat
Bruce Tuckman vorgenommen. Er unterscheidet fünf Phasen:
- Orientierungsphase
- Machtkampfphase
- Vertrautheitsphase
- Differenzierungsphase
- Trennungsphase
- Die zentralen Themen aller Phasen sind Nähe und Distanz.
- Die Phasen verlaufen nicht geradlinig. In jeder Phase gibt es Übergänge.
Während einzelne die Gruppe vorantreiben, hemmen andere ihre Entwicklung. - Die Gruppen durchlaufen selten alle Phasen. Je nach Gruppe ist die Dauer, bis
alle Phasen durchlaufen sind sehr unterschiedlich. - Ein:e Leiter:in, der:die weiß, in welcher Phase sich seine Gruppe befindet, kann
sein Programm gut auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Teilnehmer:innen
abstimmen. - Die fünf Phasen sind kein Prinzip, nach dem jede Gruppe unbedingt
funktionieren muss. Viele Gruppen bleiben in den ersten zwei Phasen. Manche
überspringen aber auch eine Phase oder lösen sich vorzeitig auf. Du solltest auf
keinen Fall den Ehrgeiz haben, deine Gruppe durch alle Phasen zu führen.